
Justine Henin war eine der besten Tennisspielerinnen der Welt. DTB-Spielerin Jule Niemeier glaubt, bei den Australian Open überraschen zu können.
Weltranglistenerste Justine Henin sieht Jule Niemeier bei ihrem Australian-Open-Debüt keineswegs. In der ersten Runde trifft die Dortmunderin auf Iga Swiatek aus Polen, die Nummer eins der Welt. Allerdings brachte der DTB-Spieler Swiatek im vergangenen Jahr im Achtelfinale der US Open an den Rand der Niederlage, nur um nach einem tollen Kampf mit 6:2, 4:6, 0:6 zu verlieren.
„Das Match in New York war sehr eng. Und im ersten Match kann viel passieren. Für Niemeier wird es wichtig sein, selbstbewusst auf den Platz zu gehen“, sagte der siebenmalige Grand-Slam-Sieger Henin im Gespräch mit t-online. . „Natürlich hätte Niemeier lieber gegen einen Qualifizierten gespielt als gegen den Weltranglistenersten. Aber wenn er dieses Problem überwinden kann, kann ihm das die Kraft geben, für den Rest des Wettbewerbs zu verblüffen“, so Henin weiter.
Fünf deutsche Spieler dabei
Niemeier ist in Abwesenheit der schwangeren Angelique Kerber die deutsche Nummer eins bei den Australian Open. Neben der gebürtigen Dortmunderin nehmen auch Wimbledon-Halbfinalistin Tatjana Maria, Tamara Korpatsch, Laura Siegemund und Nachwuchshoffnung Eva Lys am Turnier „Down Under“ teil.
Es wäre jedoch vermessen, sich zu viel zuzuschreiben, insbesondere angesichts der fehlenden Beteiligung von Kerber. „Natürlich träumt Deutschland von Ergebnissen wie Steffi Graf oder Angelique Kerber“, sagte Eurosport-Expertin Henin bei der Analyse der Situation der deutschen Frauen. „Aber man kann einen Champion nicht über Nacht aufbauen. Aber Spieler wie Niemeier haben die Qualität, die Besten herauszufordern.“
Auch Niemeiers Trainer Christopher Kas rangiert vor dem ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres, was angesichts der anfänglichen Schwierigkeit durchaus Sinn macht. „Gegen Iga Swiatek zu spielen, ist jetzt die Hauptaufgabe des Damentennis. Es ist der Wahnsinn“, sagte die 42-Jährige. „Rekord ist das Match in New York, wo Jule mehr als 90 Minuten Weltklasse-Tennis gespielt hat und zeitweise die bessere Spielerin war kommt aus New York, aber daran ist nichts auszusetzen – obwohl wir uns zunächst erhofft hatten, es anders hinbekommen zu können.”
Niemeier belegt in der WTA-Weltrangliste derzeit Rang 68. Der 23-Jährige feierte im vergangenen Jahr in Wimbledon mit dem Erreichen des Viertelfinals einen großen Durchbruch, konnte die Situation aber aufgrund der abgesagten Weltrangliste nicht nutzen. „Es geht um Jule, der sich immer weiter verbessert. Er will konstanter werden, aber es geht nicht darum, ein bestimmtes Niveau zu erreichen“, sagte sein Trainer zu den Zielen für 2023.
Was macht Zverev?
Alexander Zverev ist nach einer Verletzung zu den Herren zurückgekehrt. Der Deutsche dürfte nach seiner langen Pause keine Chance auf den Titelgewinn haben. „Von Zverev würde ich nicht zu viel erwarten“, hebt Henin die Chancen des Hamburgers hervor. „Er muss akzeptieren, dass es wahrscheinlich eine Weile dauern wird, bis er wieder in Bestform ist.“ Neben Zverev qualifizierten sich auch Oscar Otte, Daniel Altmaier, Jan-Lennard Struff und Yannick Hanfmann für die erste Runde.
Ausrichter des Turniers ist wie in den Vorjahren Eurosport. Boris Becker, der zuletzt inhaftiert war, wird wieder als Profi vor der Kamera stehen – zur Freude von Henin. „Es ist eine große Sache für ihn, zurückzukommen. Die gesamte Tennis-Community kann sich auf seine großartige Erfahrung und sein Können freuen.“
Eurosport zeigt die Australian Open 2023 live auf Eurosport 1 im Free-TV und auf Eurosport 2. In diesem Jahr können Fans erstmals auch alle Matches aus Melbourne auf den gleichen 16 Kanälen im Discovery + Streaming-Dienst (ab EUR. 3,99/Monat).