Basketball-Euroleague: Die Emirate planen die Revolution – Sport

Mitte Herbst reiste Marko Pesic nach Dubai, um dort Basketballer der Euroleague und Geschäftsleute aus dem Emirat zu treffen. Der Geschäftsführer des FC Bayern ist auf einem Foto mit Funktionärskollegen der 13 Lizenzvereine zu sehen, die als Gesellschafter des Wettbewerbs fungieren. Auf der Aufnahme, die am 11. Oktober in einer neu gebauten Arena gedreht wurde, sind neben den Klubchefs auch Euroleague-Boss Dejan Bodiroga und ein Mann namens Abdullah al-Naboodah zu sehen.

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Und er hat wichtige Pläne, die den europäischen Basketball revolutionieren könnten. Sie haben vor kurzem den Dubai Basketball Club im Golf gegründet, und der Club ist allem Anschein nach bereit, in den kommenden Jahren die zweitbeste Basketball-Liga der Welt zu sein. Nach zuverlässigen Informationen liegt Dubai zwar nicht in Europa, doch der Plan ist klar: Der Klub aus der Stadt am Golf will in der Euroleague spielen.

Euroleague Basketball: Dejan Bodiroga ist seit September Präsident und Direktor der Euroleague.

Dejan Bodiroga ist seit September Präsident und Direktor der Euroleague.

(Foto: Marko Metlas/Imago)

Al-Naboodah, Eigentümer der Franchise und Gastgeber des Treffens der Beamten in Dubai, deutete an, dass die Verhandlungen bereits in diese Richtung gehen. Damit bestätigte er, was die Euroleague bereits Anfang Oktober angedeutet hatte: Gespräche über eine sogenannte „potentielle Kooperation“ – offenbar nur bezogen auf die Expansion der Liga in den arabischen Raum, aber vielleicht noch mehr. Es scheint, dass das Geld aus der Wüste so stark zunimmt, dass sogar davon die Rede ist, dass die Scheichs die Euroleague komplett übernehmen.

„Die Verhandlungen mit der Euroleague begannen vor acht Monaten mit dem Ziel, einen Klub aus Dubai in den prestigeträchtigen Wettbewerb aufzunehmen und bestimmte Spiele in der Stadt auszurichten“, sagte al-Naboodah. Diese “bestimmten” Spiele könnten vorerst Euroleague Final Four-Spiele sein, sozusagen als Testlauf. Ähnliches geschah zuletzt bei der US-Liga NBA, die in diesem Sommer die Milwaukee Bucks und die Atlanta Hawks zu ihren Pre-Season-Spielen nach Abu Dhabi schickte. Und auch Mannschaften der australischen NBL-Liga müssen künftig zu Werbezwecken Körbe in die Wüste werfen.

Kurzum: Die Vereinigten Emirate planen den Einstieg in den Basketball-Kosmos, nachdem sie bereits in Formel 1, Fußball (Manchester City), Schach und Tennis aktiv waren. Die geplanten Investitionen sind auch als Reaktion auf die Aktivitäten rivalisierender Golfstaaten zu sehen, die seit langem für Totalübernahmen im Golfsport (Saudi-Arabien mit der LIV-Tour) werben oder die eine oder andere Weltmeisterschaft (Katar im Handball und Fußball) veranstalten ). Bei ihren Bemühungen, Großveranstaltungen zu organisieren, sehen sich diese Länder immer wieder mit dem Vorwurf der Sportwäsche konfrontiert – Sportlerbrillen als Deckmantel für Hard-Power-Interessen. Am Ende geht es natürlich ums Geld.

In Basketballkreisen gibt es neuerdings Berichte, dass Dubai sogar 50 bis 60 Millionen Euro für die Namensrechte der Euroleague geboten hat. Die nationale Fluggesellschaft der Vereinigten Arabischen Emirate wäre demnach ein Kandidat für den neuen Hauptsponsor. Doch al-Naboodah widersetzte sich vorerst solchen Plänen. „Wir haben keine Namensrechte diskutiert, weil der Wettbewerb bis 2025 einen kommerziellen Partner hat (Turkish Airlines, Hrsg.) Ja“, sagte der Unternehmer, der auch im Fußball die Fäden zieht.

Und nach 2025? Der Vertrag mit Turkish Airlines sichert der Euroleague angemessene Finanzströme, dürfte aber in der Nähe der zu erwartenden Renditen der Emirate liegen – diesbezüglich zeigten sich die Europäer in Dubai durchaus beeindruckt. „Der Zweck des Besuchs war es, Ideen auszutauschen und Möglichkeiten für eine mögliche Zusammenarbeit zu identifizieren“, sagte Euroleague-CEO Marshall Glickman nach dem Treffen.

Allerdings sei es „noch zu früh, um ins Detail zu gehen“ und wir freuen uns auf „weitere Gespräche“. Den Dubai Basketball Club gibt es übrigens bisher nur auf dem Papier – keine Homepage und kein Team. Daran sollte er aber eigentlich nicht scheitern.

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