

Lilo Müller (oben links) und Nelly Grenzner verstärken das Team von Margot Kestler, die für Carlo zuständig ist, „Caritas-Lodn“ in Neuburg. Seit Sommer 2022 kaufen hier verstärkt Kunden aus allen Lebenslagen ein. Foto: Wagener
Von Maya Wagener
Neuburg- Immer mehr Menschen haben immer weniger Geld. Inflation und starke Preiserhöhungen für Wärme und Strom belasten nun den Geldbeutel. Einkaufsgewohnheiten ändern sich und müssen sich ändern. Das sahen die Mitarbeiter von Carlo, einem Second-Hand-Laden in der Neuburger Altstadt. Sie alle haben für ein paar Monate mehr Kunden.
Bei Carlo gibt es nur Qualitätsprodukte wie Geschirr, Kleidung, Schmuck, Taschen, Babyartikel und Kleinmöbel. Wer keine Sachen mehr braucht, gibt zum Beispiel bei der Caritas in der Marienstraße ab. Die großen Möbel stehen bei Carisma, einem weiteren Caritas-Markt in Neuburg. Es befindet sich in der Hesselloher Straße. In Schrobenhausen in der Lenbachstraße gibt es drei Geschäfte.
Rund 25 Prozent mehr Umsatz ab Sommer 2022
„Seit dem Sommer, Juni, Juli 2022, hat man viel mehr gesehen“, sagte Margot Kestler. In Zahlen ausgedrückt ist das seither eine Umsatzsteigerung von 25 Prozent, sagte er. Die Sozialarbeiterin ist seit über 20 Jahren für die Caritas in Neuburg tätig und leitet seit 2007 den Laden. Seit 2011 befindet sich der Sozialbetrieb in der Eisengasse.
Der Krieg in der Ukraine hat auch den Lagerbestand von Carlo verändert – eine Kombination aus Caritas und Lod’n, einem bayerischen Markt, wie Kestler erklärte. Einerseits gebe es von März bis Oktober 2022 kaum Spenden. „Das sieht man auf jeden Fall“, sagte Kestler. Andererseits hat der Laden ein kostenloses Willkommenspaket für Flüchtlinge aus der Ukraine geschnürt. „Viele davon sind Stammkunden geworden“, sagt Margot Kestler.
Der Laden wird von vielen Mitarbeitern geführt, die alle schon seit vielen Jahren dabei sind. Lilo Müller aus Neuburg ist seit zwölf Jahren dabei, Nelly Grenzner aus Neuburg seit 18 Jahren. Auch die Mitarbeiter bekommen hier ihr Geld, Kestler nennt das Gehalt „für den guten Zweck bestimmt“. Man kann nicht sagen, dass die beiden Frauen 71 und 69 Jahre alt sind. „Das ist das Wetter hier“, erklärten sie lachend. Das Wetter ist warm. Denken Sie also nicht, dass viele Leute hierher kommen, um zu reden.
Der Laden ist hell und freundlich. Die Dinge werden schön präsentiert, die Kleidung ist gut nach Farben ausgewählt, Ketten hängen an Haken und Geschirr ist sorgfältig auf weißen Regalen arrangiert. Die Schaufensterdekorationen sind besonders schöne oder interessante Stücke. Alle Artikel haben ein Preisschild. Margot Kestler sagt: „Wichtig ist, dass wir wie ein Geschäft agieren. Menschen, die aus finanziellen Gründen hier einkaufen müssen, sollen das Gefühl haben, in einem Geschäft einzukaufen.
Es gibt auch Markenprodukte für wenig Geld
Was das Produkt auszeichnet, ist der niedrige Preis. Pullover, Shirts und Hosen gibt es ab 1,50 bis 2 Euro, Shirts ab 4,50 Euro. Teller kosten 80 Cent, Gläser 50 Cent. Markenprodukte sind manchmal etwas teurer. Der Kundenmix. Die Kunden kommen aus allen Gesellschaftsschichten: „Jetzt haben wir ein breites Publikum“, sagt Kestler. Es gibt viele Stammkunden, Studenten auf der Suche nach Antiquitäten aus den 80er und 90er Jahren, wohlhabende Kunden, die nachhaltig leben wollen, und andere, die jeden Cent sparen müssen. .
Carisma ist seit mehr als zwei Jahren verkauft, teilte Geschäftsführer Christoph Müller mit. Zwar sei vor Februar 2022 mehr drin, erklärte der Sozialexperte und sagte: „Warum das stimmt, kann ich nicht sagen.“ Dort sind viele Flüchtlinge, aber auch junge Menschen. Aber: „Wir fragen die Leute nicht, warum sie bei uns kaufen.“
Im Fokus stehen für ihn mehr Benefits für die Mitarbeiter im Store. Das sind Menschen mit psychischen Erkrankungen oder Behinderungen, die hier stündlich arbeiten und sich über viele Kunden freuen: „Das will man doch, Menschen mit Behinderungen kommen zum öffentlichen Test“, sagte der Leiter des Treffens für Gesundheit. und die Arbeit der Caritas deutlich.
D.K

Auch in der Rotkreuz-Filiale im BRK in Neuburg seien die Umsätze gestiegen, unter anderem bei jungen Leuten, sagte Präsidentin Manuela Steinberger.