Rede in St. Petersburg: Ruft Putin heute weitere Mobilisierungswelle aus?

Rede in St. Petersburg
Hat Putin heute zu einer weiteren Mobilisierungswelle aufgerufen?

Die US-amerikanische Denkfabrik Institute for the Study of War geht davon aus, dass der russische Präsident Putin im Laufe des Tages eine weitere Mobilisierungswelle ankündigen könnte. Auch eine offizielle Kriegserklärung an die Ukraine ist laut Experten möglich. Ihre Quelle sind russische Militärblogger.

In seinem jüngsten Bericht äußerte das Institute for the Study of War (ISW) den Verdacht, dass der russische Präsident Wladimir Putin der Ukraine heute offiziell den Krieg erklären oder zu einer weiteren Welle russischer Truppen auffordern könnte Die US-Denkfabrik beruft sich auf russische Kriegsfürsprecher und Militärblogger.

In diesen Kreisen dürften beide Ankündigungen willkommen sein. In der Vergangenheit wurde immer wieder Kritik am Verlauf der russischen Invasion geäußert, gleichzeitig wurde ein größerer Einsatz gefordert. Auch westliche Experten spekulierten lange, Putin könnte dem ersten Schritt im September einen weiteren folgen lassen.

In Russland wird der Ende Februar 2022 begonnene Einmarsch in die Ukraine noch immer offiziell als „militärische Spezialoperation“ bezeichnet. Die öffentliche Verwendung des Begriffs „Krieg“ ist strafbar. In diesem Zusammenhang wurden Festnahmen vorgenommen. In letzter Zeit sprechen Experten und Propagandisten im russischen Fernsehen häufiger über einen Krieg in der Ukraine.

Fakt ist, dass Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Dienstag angekündigt hat, Putin werde in seiner Heimatstadt St. Petersburg am Mittwoch. Anlass soll laut ISW der 80. Jahrestag des Endes der Belagerung von Leningrad (heute: St. Petersburg) sein. Laut ISW-Experten hat Putin in der Vergangenheit immer wieder historische Daten genutzt, um politische und militärische Ankündigungen zu machen. Gut möglich, dass er es jetzt auch tut – gerade vor dem Hintergrund der Besetzung von Soledar in der Region Donezk.

Das russische Militär ist erheblich gewachsen

Sicher ist auch, dass es in den nächsten vier Jahren auf Weisung des Präsidenten große Militärreformen in Russland geben wird. Russlands konventionelle Streitkräfte sollen bis 2026 ausgebaut werden, kündigte Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Dienstag an. Die Zahl der Militärangehörigen soll von 1,35 Millionen auf 1,5 Millionen steigen. Dabei gehe es laut ISW sowohl um einen langjährigen Krieg in der Ukraine als auch um eine allgemeine militärische Aufrüstung.

Laut Shoigu werden insbesondere zwei große territoriale Einheiten geschaffen, die mehrere Zweige des Militärs vereinen werden – die Militärbezirke Moskau und Leningrad. Auch in den von Russland annektierten ukrainischen Gebieten sollten unabhängige Militäreinheiten eingerichtet werden. Zudem wird in der nordrussischen Republik Karelien ein Armeestützpunkt gebaut – möglicherweise eine Reaktion auf den geplanten Nato-Beitritt der skandinavischen Länder Schweden und Finnland. Auch die Kampffähigkeit der Flotte, der Luftwaffe und der Raketentruppen müsse laut Shoigu gestärkt werden.

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